Lektüreliste 3
Psychedelika in der Behandlung von Depressionen
Diese Liste wurde von Jagoda Mackowiak in Zusammenarbeit mit Blossom erstellt und gemeinsam veröffentlicht.
Eine Depression ist eine psychische Störung, die durch Symptome wie Stimmungsstörungen, anhaltender Unfähigkeit Freude zu empfinden, und Suizidalität gekennzeichnet ist. Im Jahr 2017 waren weltweit etwa 264 Millionen Menschen von Depressionen betroffen.1 Studien legen nahe, dass bis zu 20% der Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft im Laufe ihres Lebens depressive Episoden erleben werden.2 Angststörungen treten in etwa 50% der Fälle parallel zur klinischen Depression auf.3
Mainstream-Antidepressiva haben eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Symptome bei depressiven Patienten gespielt. Ihre Wirkung tritt jedoch oft verzögert ein, unerwünschte Nebenwirkungen sind häufig, und einige Patienten sind von der Behandlung nicht betroffen.4 Die verbundenen sozioökonomischen Kosten sind hoch,5 und viele Patienten erleiden nach Beendigung der Behandlung einen Rückfall6 (um mehr über die Wirksamkeit von SSRIs und ihre Wechselwirkungen mit anderen Substanzen zu erfahren, lesen Sie diesen MIND-Blog-Post von Camile Bahi).
Psychedelika bieten einen neuen Weg in der Behandlung von Depressionen. Die Studien, die wir hervorgehoben haben, zeigen ein Potenzial, das von keiner der gegenwärtigen Alternativen erreicht wird. Doch gleichzeitig sollte sich die wissenschaftliche Gemeinschaft davor hüten, einen zu frühen Erfolg zu verkünden.
Obwohl vielversprechend, wurde die Forschung dieser Liste meist mit einer kleinen Stichprobengröße, mit sorgfältig konzipierten Settings, und Therapeuten mit langjähriger Erfahrung durchgeführt. Die “therapeutische Allianz” – die Beziehung zwischen Patienten und Therapeuten – und Placebo-Effekte sind definitiv im Spiel. Darüber hinaus können Psychedelika die grundlegenden (familiären, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen) Ursachen von Depressionen vermutlich nicht direkt beeinflussen.
Unter Berücksichtigung all dessen fassen die folgenden Publikationen die wichtigsten Studien der letzten Jahre zusammen, die das Potenzial von Psychedelika bei der Behandlung von Depressionen und Angstzuständen untersuchen.
1. Global, regional, and national incidence, prevalence, and years lived with disability for 354 diseases and injuries for 195 countries and territories, 1990–2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017
https://ourworldindata.org/grapher/number-of-people-with-depression
2. Hasin DS, Sarvet AL, Meyers JL, et al. (2018) Epidemiology of Adult DSM-5 Major Depressive Disorder and Its Specifiers in the United States. JAMA Psychiatry 75(4):336–346. doi:10.1001/jamapsychiatry.2017.4602
3. Kircanski, K., LeMoult, J., Ordaz, S. and Gotlib, I. H. (2017) Investigating the nature of co-occurring depression and anxiety: Comparing diagnostic and dimensional research approaches. Journal of Affective Disorders 216:123-135
4. Penn, E., & Tracy, D. K. (2012). The drugs don’t work? antidepressants and the current and future pharmacological management of depression. Therapeutic Advances in Psychopharmacology, 2(5):179–188.
5. Whiteford, H. A., Degenhardt, L., Rehm, J., Baxter, A. J., … and Vos, T. (2013). Global burden of disease attributable to mental and substance use disorders: findings from the Global Burden of Disease Study 2010. Lancet, 382(9904):1575–1586
6. Geddes, J., Carney, S., Davies, C., Furukawa, T., Kupfer, D., Frank, E.. (2003) Relapse prevention with antidepressant drug treatment in depressive disorders: a systematic review. Lancet, 361(9358):653–661.