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Psychedelische Forschung und Placebo-Studien

Wenn es um Psychedelika geht, gibt es sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft

Forschende entwickeln gerade ein gemeinsames Verständis darüber, wie es sein kann, dass sich für eine Person eine LSD-Erfahrung zum einem verstörend anfühlt, ein anderes Mal jedoch als mystisch und transformativ erlebt wird. (Ada Jaarsma)

Aus der Sicht der Placebo-Forschung, gilt der vor Jahrzehnten von Timothy Leary geprägte Begriff “Set and Setting” nicht nur für persönliche, verkörperte Ich-Erfahrungen, sondern auch für die Wissenschaft rundum der psychedelischen Forschung.

Als Philosophin mit Schwerpunkt auf Placebo-Effekte, habe ich mich sehr gefreut, Dr. Ido Hartogsohn zu seinem kürzlich veröffentlichten Buch American Trip: Set, Setting, and the Psychedelic Experience In the Twentieth Century zu interviewen. Es behandelt die Genealogie der psychedelischen Forschung in Bezug auf persönliche Voreingenommenheit.1 Die Verknüpfung von Psychedelika und Placebo in der Forschung bildet den Mittelpunkt von Hartogsohns zentralem Argument:

„Set“ und „Setting“ spielen eine entscheidende Rolle während einer psychedelischen Erfahrung, und auch innerhalb der wissenschaftlichen Forschung, die sich damit beschäftigt.

In unserem Videogespräch erfahren Sie, wie die Begriffe Set und Setting als neue, entscheidende Konzepte in der psychedelischen Forschung entstanden sind. Sie werden auch unsere Überlegungen zur Bedeutung dieser Konzepte hören, nicht nur für die Weiterentwicklung medizinischer Behandlungen und die Lösung lange bestehender Mysterien im Zusammenhang mit Psychedelika, sondern auch für die existenzielle Transformation.

In diesem Blogbeitrag erläutere ich die philosophischen Aspekte von Dr. Hartogsohns Vorgehen bei der Forschung zu psychedelischen Substanzen – ein Ansatz, der in der Ich-Perspektive, in eigenen Erfahrungen und Leidenschaften verankert ist – um diesen Ansatz zu erläutern, beziehe ich mich auf die Arbeit über Placebos von der Wissenschaftsphilosophin Prof. Isabelle Stengers.

Leidenschaft und Interesse an wissenschaftlicher Forschung

Dr. Hartogsohns Beschreibung seines eigenen Buches spiegelt die darin enthaltene Philosophie wider. In unserem Videogespräch unterhalten Hartogsohn und ich uns darüber, dass Psychedelika und psychedelische Forschungsansätze sich keineswegs als statische Objekte der Untersuchungen von den eigenen Erfahrungen Hartogsohns abgrenzen können. Sie sind vielmehr mit Hartogsohns eigenen Interessen verstrickt, Kunst und existenzieller Transformation eingeschlossen. Darüber hinaus – und dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse aus seiner buchlangen Studie – je mehr wir über die Funktionsweise psychedelischer Substanzen lernen, desto mehr erkennen wir die Bedeutung der eigenen Erfahrung für die Ergebnisse aus Wissenschaft und Klinik mit psychedelischen Forschungsansätze an.

In seinem Buch verweist Hartogsohn beispielsweise auf die sich über Jahrzehnte verändernden Definitionen und Methoden in der Wissenschaft und untersucht Schlüsselereignisse in der Erforschung von Halluzinogenen sowie verwandten Phänomenen, die mit gesellschaftlichen Bedeutungswandel in den Bereichen Medizin, Kunst und den eigenen verkörperten Erfahrungen zusammenhängen. Von Timothy Leary, der als erster den Begriff „Set und Setting“2 prägte, bis hin zu einer Reihe zeitgenössischer Forschungsarbeiten, untersucht Hartogsohn das Zusammenspiel zwischen wissenschaftlichen sowie eigenen Erkenntnissen des forschenden Selbst, und greift dabei auf Wissenschafts- und Technologiestudien zurück.

 

Ich finde über Hartogsohns Philosophie kann gesagt werden, dass sie mit Prof. Isabelle Stengers Beschreibungen über wissenschaftliche Ansätze im Allgemeinen übereinstimmt. Stengers ist eine feministische Wissenschaftsphilosophin, und während meines Gesprächs mit Hartogsohn über sein Buch, dachte ich immer wieder an Stengers Behauptung, dass Leidenschaft neben eigenem Interesse für innovative und bedeutende wissenschaftliche Forschungsprojekte unerlässlich sind.

Genauso formuliert es Stengers in einem ihrer einflussreichen Essays über die Funktionsweise der wissenschaftlichen Forschung: „Der Kaiser trägt Kleider.3 Diese Behauptung ist charakteristisch für die philosophische Prosa von Stengers, und sie hat es in sich, weil sie im expliziten Gegensatz zu den herkömmlichen Geschichten über die Wissenschaft steht.

Es kann verlockend, manchmal sogar unwiderstehlich sein, sich Persönlichkeiten aus der Wissenschaft als körperlose Geister auszumalen, die damit die Wirksamkeit ihrer Methoden unterstreichen: Wir können uns gut vorstellen, dass sie in ihren Laboren arbeiten, Protokolle anwenden, statistische Analysen durchführen und vornehmlich danach streben, Ergebnisse zu generieren, die replizierbar und allgemeingültig sind.

(Sie können eine Version dieser Geschichte im Video-Essay hören, wenn ich über Mysterien nachdenke, die sowohl in der Placebo- als auch innerhalb psychedelischer Forschung seit längerem für Verwirrung sorgen. Erst wenn die Fantasie über die Körperlosen der Wissenschaft durch eine Beschäftigung mit bestimmten Forschungspraktiken ersetzt wird, werden diese Mysterien einem wertvollem, aufregenden und neuem Verständnis weichen.)

Es hat keinen Wert dieser Versuchung nachzugeben, behauptet Stengers. Der Kaiser trägt Kleider! Die Metapher von Stengers hat hier eine komödiantische Wendung, da sie die bekannte Geschichte des Kaisers umkehrt, der in der Öffentlichkeit herumstolzierte und als bekleidet durchging, ohne überhaupt Kleidung zu tragen. In der Version von Stengers sind WissenschaftlerInnen die Kaiser, die die Eitelkeit besitzen, sich als nackt auszugeben, während die ganze Zeit über Berufskleidung getragen wird.

Nach Ansicht von Stengers ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit verschiedenen Stilen der wissenschaftlichen Forschung auseinanderzusetzen – und die Methoden und Schlussfolgerungen, die von der Wissenschaftsgemeinschaft als Bestandteil der Öffentlichkeit entwickelt wurden, zu bestätigen oder zu hinterfragen. Diese Aufgabe gut durchzuführen bedeutet, Wege zu finden, sich dem festgefahrenen modernen Wissenschaftsstil zu widersetzen, in der „der Kaiser keine Kleider hat“. Gemäß dieser modernen Ansicht auf die Wissenschaft, erklärt Stengers, muss die Natur von einem „idealen, gottgleichen Publikum“4 beschrieben werden, anstatt von den bekleideten, verkörperten Personen, die die kollaborativen Aufgaben der Forschung übernehmen.

Forschung als Liebeslied

„Mein Buch ist ein Liebeslied an LSD.“  (Ido Hartogsohn)

Aufgrund der Wissenschaftsphilosophie von Stengers begann ich, Placebos und Placebo-Effekte zu untersuchen. Betrachten wir den weißen Kittel, der oft übertragend für ärztliche sowie wissenschaftliche Expertise steht. Ein Beispiel dafür, wie die Kleidung selbst, verbunden mit Fachwissen, eine gewisse Autorität vermitteln kann: ein gut beschriebenes Placebo, da der Kittel in Patientenkreisen oder bei studienteilnehmenden Personen einen Placebo-Effekte hervorruft.

In meiner eigenen Arbeit, die ich in Zusammenarbeit mit der Psychiaterin Suze Berkhout durchgeführt habe, ist mir die Bedeutung dieser Art von Placebos aufgefallen, insbesondere für das Nachdenken über Behinderung5 und Rasse,6 gerade weil sie das verkörperte Zusammenspiel zwischen der „Kaiserkleidung“ und den Menschen aus den Forschungsgruppen, Verbrauchergruppen, Kundenkreisen, Patientenkreisen oder als BürgerInnen hervorheben. Die Wissenschaft – und in diesem Fall insbesondere die Medizin – verwendet solche Placebos, sodass unser Körper und unser Geist ihre heilenden Kräfte antizipieren und sich diese in der Folge manifestieren. Vielleicht geht es uns teilweise besser, weil wir die Arztpraxis aufsuchen. Eine frühe Veröffentlichung in der Placebo-Forschung besagt, „Diagnose ist Behandlung“,7 und weitreichende Forschung bestätigt die Bedeutung, wie wir diese Diagnosen erhalten. Unsere Behandlungen werden wahrscheinlich effektiver sein, wenn unsere Ärzteschaft ihre Anweisungen mit Enthusiasmus ausführen. Und unsere Symptome könnten sich verschlimmern oder Behandlungen versagen, wenn uns ärztliches Desinteresse gegenüberstehen.8 Angesichts der Tatsache, wie medizinisch unsere sozialen Kontexte tendenziell sind, vollgestopft mit Nachrichten über neue und verbesserte wissenschaftliche Behandlungen, weist die Wissenschaftsgemeinschaft darauf hin, dass es so etwas wie „keine Behandlung“ eigentlich nicht gibt.9 Placebos gehen weit über die Grenzen von Arztbesuchen oder Markennamen auf einer Pille hinaus, Placebos umgeben uns überall.10

Dies ist der Schlüssel zu Hartogsohns Analyse. Was das Buch American Trip besonders zu unserem Verständnis der psychedelischen Forschung beiträgt, ist die nachhaltige Erforschung der Rolle von „Set und Setting“ und Placebos im Allgemeinen bei psychedelischen Erfahrungen. Ich bin selbst fasziniert von diesem Gedankengang – dass genau die Umgebungen, in denen wir uns befinden (die Geräusche, Empfindungen und Gestaltung von Räumen), eine Bedeutung dafür haben könnten, wie unser Körper und unser Geist psychedelische Erfahrungen erleben. Dies ist zum Teil das, worauf sich „Setting“ bezieht, und wie Hartogsohn in unserem Gespräch betont, auch Dinge wie den weißen Kittel einschließt.

Der Begriff „Set“ wiederum bezieht sich auf die Denkweise, Erwartungen und Konditionierungen, die eine Person zu einer psychedelischen Erfahrung mitbringt. Diese Bestandteile sind auch wesentlich für die Dynamik, durch welche die Placebo-Effekte entstehen.11

Es ist also auffallend, wenn ein Forscher wie Hartogsohn anerkennt, dass sein Buchprojekt ein Liebeslied auf genau das untersuchte Phänomen ist – Psychedelika und in diesem Fall genauer gesagt LSD. Hartogsohns Genealogie der psychedelischen Forschung, die in American Trip beschrieben ist, hilft mir klarer zu verstehen, warum Stengers so darauf beharrt, dass innerhalb der Wissenschaftsgemeinschaft eigene Interessen und Erfahrungen genutzt werden, um neue experimentelle Erkenntnisse zu generieren. Was ich in Hartogsohns Erklärung höre, ist eine Bestätigung von Stengers’ Argument, dass der Kaiser Kleidung trägt: Placebo-Effekte sind mit anderen Worten für die wissenschaftliche Erforschung von Psychedelika ebenso relevant wie für die Erfahrungen mit Halluzinogenen selbst. Mehr noch, ich höre eine Einladung an uns lesende und engagierte BürgerInnen, über unsere eigenen Reaktionen auf die Liebeslieder aus der Forschung nachzudenken.

Stengers kann uns auch helfen, philosophischer darüber nachzudenken, wie sich „Set“ und „Setting“ auf die historische und laufende Forschung zu Psychedelika beziehen. Als Teil ihrer genaueren Untersuchung der Bedeutung von Interesse und Leidenschaft für die Wissenschaft weist Stengers darauf hin: „Die Etymologie des Wortes ‚Interesse‘ ist ‚dazwischen liegen.‘“12 Genau dieses „dazwischen“ fehlt oft, wenn es um wissenschaftliche Untersuchungen geht. So wie ein Patienten- oder ein Benutzerkreis eine Verbindung zu einem Halluzinogen herstellt – auf eine für ihn ganz spezifische Weise –, so stellen auch Persönlichkeiten aus der Wissenschaft und Naturwissenschaft wie der Gelehrte Hartogsohn Verbindungen zwischen ihren eigenen Interessen und den untersuchten Phänomenen her.

Und wenn diese Verbindungen mit Liebe erfüllt sind, wie Hartogsohn sein eigenes Buchprojekt beschreibt, dann können die Ergebnisse ebenso aufbauend und transformativ sein, wie eine positive psychedelische Erfahrung.

Disclaimer: Dieser Blogpost wurde von Volontären übersetzt und editiert. Die Mitwirkenden repräsentieren nicht die MIND Foundation. Wenn Ihnen Fehler oder Unklarheiten auffallen, lassen Sie es uns bitte wissen – wir sind für jede Verbesserung dankbar (mail to: [email protected]). Wenn Sie unser Projekt zur Mehrsprachigkeit unterstützen wollen, kontaktieren Sie uns bitte um der MIND Blog Translation Group beizutreten!

Referenzen

  1. Hartogsohn, I. American Trip: Set, Setting, and the Psychedelic Experience in the Twentieth Century. Cambridge, MA: MIT Press; 2020.
  2. Hartogsohn, I. American Trip, 123 p.
  3. Stengers, I. Another Look: Relearning to Laugh. Deutscher, P., Trans. Hypatia. 2000; 15(4):44.
  4. Stengers, I. Power and Invention: Situating Science. Bains, P., Trans. Minneapolis: University of Minnesota Press; 1997. 43 p.
  5. Berkhout, S.G. and Jaarsma, A.S. Trafficking in Cure and Harm: Placebos, Nocebos and the Curative Imaginary. Disability Studies Quarterly. 2018; 38(4). Available from: dsq-sds.org/article/view/6369/5138
  6. Jaarsma, A.S. and Berkhout, S.G. Nocebos and the Psychic Life of Biopower. Symposium: Canadian Journal of Continental Philosophy. 2019; 23(2): 67-93.
  7. Brody, H. and Waters, D. B. Diagnosis is Treatment. Journal of Family Practice. 1980; 10(3): 445-9.
  8. Friesen, P. and Blease, C.  Placebo Effects and Racial and Ethnic Health Disparities: An Unjust and Underexplored Connection. Journal of Medical Ethics. 2018; 44(11): 774 p.
  9. Wilson, Elizabeth A. Gut Feminism. Durham: Duke University Press; 2015, 150 p.
  10. Alves, Carlos Alberto et al. It Makes Me Feel So Good: An Experimental Study of the Placebo Effect Generated by Brands. Journal of International Consumer Marketing. 2017; 29(4): 1-16.
  11. Blease, C.R. Psychotherapy and Placebos: Manifesto for Conceptual Clarity.” Frontiers in Psychiatry. 2018; 9: 1-5.
  12. Stengers, Another Look, 48 p.

Researchers are coming to a shared understanding of how it can be that one person's LSD trip feels disruptive, while another is mystical and transformative. (Ada Jaarsma)

Viewed through the lens of placebo research, “set and setting,” a phrase coined decades ago by Timothy Leary, applies not only to first-hand, embodied experiences but to psychedelic science as well.

As a philosopher who studies placebo effects, I was delighted to interview Dr. Ido Hartogsohn about his recently published book, American Trip: Set, Setting, and the Psychedelic Experience In the Twentieth Century, which explores the genealogy of psychedelic research as it relates to personal bias.1 The convergence of psychedelics and placebo research is at the heart of Hartogsohn’s central argument: “set” and “setting” play crucial roles in the experience of psychedelic trips as well as in the scientific research surrounding them.

In our video-conversation, you’ll learn how these terms, set and setting, have emerged as newly critical concepts in psychedelic research.  You’ll also hear our reflections on the importance of these concepts, not only for advancing medical treatment and resolving longstanding mysteries related to psychedelics, but also for existential transformation.

In this post, I draw out the philosophical implications of Dr. Hartogsohn’s approach to psychedelic research—namely, one anchored in first-person, embodied experiences and passions—and turn to philosopher of science Prof. Isabelle Stengers’s work on placebos to elaborate upon this approach.

Passion and interest in scientific inquiry

Dr. Hartogsohn’s description of his own book echoes the philosophy contained within it. In our video conversation, Hartogsohn and I talk about how psychedelics and psychedelic research are not static objects of inquiry that stand apart from Hartogsohn’s own experiences.  Rather, they are tangled up with Hartogsohn’s own embodied interests, including his interests in art and in existential transformation. Moreover—and this is one of the key takeaways of his book-length study—the more we learn about the workings of psychedelics, the more we discover the relevance of the experiences of scientists and clinicians to the findings of psychedelic research. In his book, for example, Hartogsohn traces the shifting definitions and methodologies of scientists over decades, examining key events in the study of hallucinogens and related phenomena that connect with broader societal shifts in the meaning of medicine, art, and embodied experiences. From Timothy Leary, who first coined the term “set and setting,”2 to an array of contemporary researchers, Hartogsohn draws on Science and Technology Studies to examine the interplay between scientific insights and scientists themselves.

What I find telling about Hartogsohn’s philosophy is how well it aligns with Prof. Isabelle Stengers’s descriptions of scientific inquiry more generally. Stengers is a feminist philosopher of science, and during my conversation with Hartogsohn about his book, I kept thinking about Stengers’s claim that passion and interest are essential for emerging and significant scientific research.

Here’s how Stengers puts it in one of her influential essays about the workings of scientific research: “The emperor is wearing clothes.3 This claim is characteristic of Stengers’s  philosophical prose, and it packs a punch because it stands in explicit contrast to mainstream, conventional stories about science.

It can be tempting, even at times compelling, to imagine scientists as disembodied minds to underscore the efficacy of their methodologies: there they are, we might imagine, working in their labs, deploying protocols and undertaking statistical analyses and striving, above all, to produce findings that are duplicable and generalizable. (You might hear a version of this story in the video-essay, when I muse about mysteries that have long perplexed both placebo and psychedelic researchers. It is only when the fantasy of disembodied scientists is replaced by engagement with particular research practices that these mysteries give way to rich, exciting new understanding.) This temptation is not worth indulging, Stengers maintains. The emperor is wearing clothes! There is a comedic spin to Stengers’s metaphor here, since it inverts the familiar tale of an emperor who marched proudly in public, passing as clothed while not wearing any clothes at all. In Stengers’s version, it is the scientist qua emperor who enjoys the conceit of passing as naked, all the while wearing professional attire.

It is vital, on Stengers’s account, to engage with different styles of scientific research—and to affirm or question the methods and conclusions devised by scientists, as members of the public. To take up this task well means finding ways to resist the entrenched modern story about science, in which “the emperor has no clothes.” According to this modern story about science, Stengers explains, nature must be described by an “ideal, godlike spectator,”4 instead of by the clothed, embodied persons who undertake the collaborative tasks of research.

Research as a love song

“My book is a love song to LSD”  (Ido Hartogsohn)

I first began studying placebos and placebo effects because of Stengers’s philosophy of science. Consider the white coat, often worn by medical doctors and researchers. This is an example of how clothing itself, associated with expertise, can convey authority: this white coat is a well-documented placebo, drawing out placebo effects in patients or research participants.

In my own work, conducted collaboratively with psychiatrist Suze Berkhout, I’ve become struck by the import of these kinds of placebos, especially for thinking about disability5 and race,6 precisely because they highlight the embodied interplay between the “emperor’s clothes” and the researcher, consumer, client, patient, or citizen. Science—and specifically medicine, in this case—wields such placebos that our very bodies and minds anticipate and manifest their curative powers.  We might get better in part because we visit the doctor’s office.  As an early publication in Placebo Studies puts it, “diagnosis is treatment,” 7 and wide-ranging research affirms the significance of how we receive these diagnoses.  Our treatments will likely work more effectively when our clinicians infuse their instructions with enthusiasm. And our symptoms might worsen or treatments fail to work when doctors address us with disinterest.8  Given how medicalized our social contexts tend to be, saturated as they are with messages about new and improved scientific treatments, scholars in Science and Technology Studies point out that there is actually no such thing as “no treatment.”9 Extending far beyond the bounds of visits to the doctor or brand-names on a pill, placebos are all around us.10

This is key to Hartogsohn’s analysis. What American Trip adds in particular to our understanding of psychedelic research is sustained exploration of the role of “set and setting” and placebos more broadly in psychedelic experiences. I’m fascinated, myself, by this line of thought—that the very environments in which we find ourselves (the sounds, sensations, and designs of spaces) might hold import for how our bodies and minds experience psychedelic trips.  This is in part what “setting” refers to, and as Hartogsohn points out in our conversation, including things like the doctor’s white coat.

In turn, the term “set” refers to the mindset, expectations, and conditioning that a person brings to a psychedelic experience. These ingredients are also essential to the dynamics by which placebo effects emerge.11

It’s striking, then, when a researcher like Hartogsohn acknowledges that their book project is a love song to the very phenomenon being studied—psychedelics, and LSD more specifically in this case. Hartogsohn’s genealogy of psychedelic research, laid out in American Trip, helps me understand more clearly why Stengers is so insistent that scientists draw on their own vested interests and experiences in order to generate new experimental findings. What I hear, in Hartogsohn’s declaration, is an affirmation of Stengers’s point that the emperor is wearing clothes: placebo effects, in other words, are just as relevant to the scientific study of psychedelics as they are to the experiences of hallucinogens themselves. Even more, I hear an invitation to us, as readers and engaged members of the public, to reflect on our own embodied responses to the love songs of researchers.

Stengers can also help us think more philosophically about how “set” and “setting” relate to historical and ongoing research into psychedelics. As part of her scrutiny of the importance of interest and passion for science, Stengers points out, “The etymology of [the word] ‘interest’ is ‘to be situated between.’”12 This “in between” is precisely what is often missing, when it comes to scientific inquiry. Just as a patient or a user forges a connection with a hallucinogen—in ways that will be utterly specific to them—so too do scientists and science-studies scholars like Hartogsohn forge connections between their own interests and the phenomena being studied.

And when these connections are infused with love, as Hartogsohn describes his own book project, then the outcomes might well be as edifying and transformative as a positive psychedelic experience. 

References

  1. Hartogsohn, I. American Trip: Set, Setting, and the Psychedelic Experience in the Twentieth Century. Cambridge, MA: MIT Press; 2020.
  2. Hartogsohn, I. American Trip, 123 p.
  3. Stengers, I. Another Look: Relearning to Laugh. Deutscher, P., Trans. Hypatia. 2000; 15(4):44.
  4. Stengers, I. Power and Invention: Situating Science. Bains, P., Trans. Minneapolis: University of Minnesota Press; 1997. 43 p.
  5. Berkhout, S.G. and Jaarsma, A.S. Trafficking in Cure and Harm: Placebos, Nocebos and the Curative Imaginary. Disability Studies Quarterly. 2018; 38(4). Available from: dsq-sds.org/article/view/6369/5138
  6. Jaarsma, A.S. and Berkhout, S.G. Nocebos and the Psychic Life of Biopower. Symposium: Canadian Journal of Continental Philosophy. 2019; 23(2): 67-93.
  7. Brody, H. and Waters, D. B. Diagnosis is Treatment. Journal of Family Practice. 1980; 10(3): 445-9.
  8. Friesen, P. and Blease, C.  Placebo Effects and Racial and Ethnic Health Disparities: An Unjust and Underexplored Connection. Journal of Medical Ethics. 2018; 44(11): 774 p.
  9. Wilson, Elizabeth A. Gut Feminism. Durham: Duke University Press; 2015, 150 p.
  10. Alves, Carlos Alberto et al. It Makes Me Feel So Good: An Experimental Study of the Placebo Effect Generated by Brands. Journal of International Consumer Marketing. 2017; 29(4): 1-16.
  11. Blease, C.R. Psychotherapy and Placebos: Manifesto for Conceptual Clarity.” Frontiers in Psychiatry. 2018; 9: 1-5.
  12. Stengers, Another Look, 48 p.
     

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