Häufig gestellte Fragen

Weiterbildungsinhalte

Eine wachsende Zahl klinischer Studien legt nahe, dass die therapeutische Nutzung veränderter Bewusstseinszustände eine vielversprechende Ergänzung zu bestehenden Behandlungsmöglichkeiten in der psychiatrischen Versorgung sein kann. In der Psychedelisch-Augmentierten Psychotherapie werden veränderte Bewusstseinszustände gezielt herbeigeführt, um psychotherapeutische Prozesse zu fördern. Wie wir hier erläutern, umfasst die Augmentierte Psychotherapie die folgenden Komponenten:

  • Sorgfältiges Screening und Behandlungsplanung 
  • Vorbereitende Therapiesitzungen, um die Sicherheit zu gewährleisten und die therapeutischen Nutzbarkeit von veränderten Bewusstseinszuständen zu gewährleiten
  • Therapiesitzungen, die eine Induktion von veränderten Bewusstseinszuständen mit pharmakologischen (Psilocybin, Ketamin usw.) oder nicht-pharmakologischen Induktionsmethoden (Atemarbeit, Stroboskoplicht usw.) beinhalten 
  • Anschließende Integrationssitzungen, um Patient:innen dabei zu unterstützen, therapeutischen Nutzen aus ihren Erfahrungen in veränderten Bewusstseinszuständen zu ziehen 

 Die Integrationsfokussierte Psychotherapie hilft Patient:innen, therapeutischen Nutzen aus psychedelischen Erfahrungen zu ziehen, die außerhalb des Therapiesettings stattgefunden haben (oder stattfinden werden), und gleichzeitig mögliche Schäden zu minimieren. 

Das APT-Programm verfolgt einen transtheoretischen Ansatz, der psychotherapeutische Prozesse aus einer integrativen Perspektive versteht und konzeptualisiert. Keine spezifische psychotherapeutische Orientierung oder Schule wird gegenüber anderen hervorgehoben. 

Die empirische Psychotherapieforschung hat eine Reihe allgemeiner Wirkfaktoren ermittelt, von denen man annimmt, dass sie der Wirksamkeit aller Psychotherapien zugrunde liegen. Demnach wird davon ausgegangen, dass die unterschiedlichen Methoden, die in den verschiedenen Psychotherapieschulen angewandt werden, die gleichen oder ähnliche therapeutische Mechanismen nutzen. Ein entsprechendes Modell, das für die psychedelische Therapie besonders nützlich zu sein scheint, sind die vom Psychotherapieforscher Klaus Grawe vorgeschlagen Wirkfaktoren: 

  • Ressourcenaktivierung 
  • Therapeutische Beziehung 
  • Problemaktualisierung 
  • Motivationale Klärung 
  • Bewältigung 

Unserer Erfahrung nach ermöglicht dieses Modell produktive Diskussionen über verschiedene psychotherapeutische Schulen und Traditionen hinweg. Es ist somit ungemein hilfreich, um das therapeutische Potenzial veränderter Bewusstseinszustände zu verstehen und optimal zu nutzen. Die Perspektive der allgemeinen Wirkfaktoren wird daher im APT-Programm stark betont.  

Wir unterrichten ein breites Spektrum von Methoden zur Induktion veränderter Bewusstseinszustände: Zu den pharmakologischen Methoden gehören klassische Psychedelika (Psilocybin, LSD usw.) und atypische Psychedelika (Ketamin). Zu den nicht-pharmakologischen Methoden gehören Atemarbeit, Imaginationsübungen, Musik und stroboskopisches Licht. Das Selbsterfahrungscurriculum der Weiterbildung umfasst derzeit sowohl Ketamin als auch alle oben genannten nicht-pharmakologischen Methoden.

Das APT-Programm deckt alle wesentlichen Aspekte der Psychedelisch-Augmentierten Psychotherapie und der Integrationsfokussierten Psychotherapie ab. Praktische Übungen, Rollenspiele und Fallarbeit sind zentrale Elemente des Programms. Die Selbsterfahrung mit veränderten Bewusstseinszuständen ist ebenfalls ein integraler Bestandteil. Die vermittelten theoretischen Grundlagen werden im Zusammenhang mit ihrer klinischen Relevanz diskutiert und mit erfahrungsorientierten Übungen verknüpft.

Online-Mentoring-Sitzungen in Kleingruppen (jeweils 4-6 Teilnehmer), die von erfahrenen Therapeut:innen geleitet werden, sind ein wesentlicher Bestandteil des APT-Programms. Die Mentoring-Sitzungen konzentrieren sich auf Fallbesprechungen und beinhalten Elemente der klinischen Supervision. Teilnehmer:innen werden ermutigt, die Mentoring-Sitzungen zur Besprechung aktueller Behandlungsfälle zu nutzen.

Struktur und Organisation

Das APT-Programm besteht aus insgesamt 3 intensiven Trainingswochen in Berlin und kontinuierlichen Online-Trainingseinheiten (Vorträge, Journal Club, Mentoring-Sitzungen und Meditationstraining). Die Online-Sitzungen finden wöchentlich donnerstags (19:30 Uhr MEZ/MESZ) statt. 

 Das Programm umfasst auch den On-Demand-Kurs Molecules, den die Teilnehmer:innen nach ihrem eigenen Zeitplan besuchen können. Außerdem ist die Teilnahme am Integrationsworkshop Beyond Experience obligatorisch. Wenn Sie Molecules und/oder Beyond Experience bereits vor APT absolviert haben, erhalten Sie einen entsprechenden Rabatt auf die Kursgebühr. Erfahren Sie hier mehr über die Lehrinhalte und Lernformate im APT.

Die drei Intensivwochen finden vor Ort in Berlin, Deutschland, statt. Da die Intensivwochen erfahrungsbezogene Inhalte wie Rollenspiele, Übungen und Selbsterfahrung mit veränderten Zuständen (Ketamin, Atemarbeit usw.) beinhalten, ist es nicht möglich, online teilzunehmen.

Wenn Sie eine Intensivwoche versäumen (z. B. aufgrund von Krankheit), können Sie die Veranstaltung mit dem nächsten APT-Kurs nachholen. 

Um zertifiziert zu werden, müssen Teilnehmer:innen mindestens 80 % des Programms besuchen.

Nein, Sie müssen diese Programme nicht noch einmal absolvieren. Der Preis, den Sie bereits für Molecules bezahlt haben, wird Ihnen auf die Kursgebühr für APT angerechnet.

Jeder APT-Kurs umfasst maximal 32 Teilnehmer:innen. Während der Weiterbildung wird die Gruppe oft in Untergruppen aufgeteilt – für Selbsterfahrung, Mentoring-Sitzungen, Rollenspiele, Gruppendiskussionen usw.

Bewerbung, Zulassung und Zertifizierung

Informationen zu den Studiengebühren finden Sie hier.

Nein, Teilnehmer:innen müssen sich selbst um Unterkunft und Verpflegung kümmern.

Die Programme Molecules und Beyond Experience, die alle APT-Teilnehmer:innen absolvieren müssen, sind CME zertifiziert durch die Ärztekammer Berlin. Für Molecules werden 35 und für Beyond Experience 18 CME Punkte vergeben.

Nach erfolgreichem Abschluss des APT-Programms erhalten Teilnehmer:innen ein Zertifikat Psychedelischer Therapie (Integrationsfokussierte und Psychedelisch-Augmentierte Psychotherapie). Je nach beruflichem Hintergrund sind die zertifizierten Personen qualifiziert, selbständig zu arbeiten und multiprofessionelle Teams zu leiten, die psychedelische Therapie anbieten, oder in solchen multiprofessionellen Teams unter der Aufsicht eines Arztes mit einer Ausbildung in Psychotherapie oder eines zugelassenen Psychotherapeuten zu arbeiten. Das Zertifikat deckt mit Atemarbeit, Ketamin und Psychedelika augmentierte Psychotherapie ab. Das Zertifikat berechtigt jedoch nicht dazu, mit Medikamenten oder anderen pharmakologischen Substanzen zu arbeiten. Diese Berechtigung wird durch länder- und regionalspezifische Zulassungen erworben und unterliegt den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen. Wir verlangen von allen APT-Teilnehmer:innen die strikte Einhaltung der an ihrem jeweiligen Arbeitsort geltenden gesetzlichen Bestimmungen.

Das APT-Programm lehrt Therapeut:innen, veränderte Bewusstseinszustände gezielt herbeizuführen, um psychotherapeutische Prozesse zu fördern. Wir lehren verschiedene Methoden zur Herbeiführung veränderter Bewusstseinszustände. Einige dieser Methoden können frei verwendet werden, andere sind gesetzlich geregelt. Während die nicht-pharmakologischen Methoden im Prinzip überall zur Verfügung stehen, kann die ketaminunterstützte Psychotherapie in den meisten Rechtsordnungen durch Ärzt:innen angeboten werden. In den meisten Ländern ist die Verwendung klassischer Psychedelika wie Psilocybin noch immer auf klinische Studien und (in einigen Ländern) auf so genannte "compassionate use"-Lizenzen beschränkt. Mit der bevorstehenden Zulassung mehrerer psychedelischer Substanzen wird sich die rechtliche Situation in vielen Ländern in den nächsten Jahren jedoch wahrscheinlich ändern. 

Wir bilden ausdrücklich keine Therapeut:innen aus, die im Untergrund illegal arbeiten, sondern Fachleute, die sich an die gegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen halten..